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 Der kleine Emote-Guide

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BeitragThema: Der kleine Emote-Guide   Der kleine Emote-Guide Icon_minitimeMi Jan 19, 2011 9:04 pm

Der kleine Emote-Guide
Oder: Wie hauche ich meinem Charakter Leben ein?



Ein Vorwort

Ola, hallöle und G'day liebe Mit-Falkis. Vor Kurzem kam der Gildenrat wiedermal zusammen, um über allerlei Vorgänge, Themen und Pläne innerhalb der Gilde zu philosophieren. Ein Ergebnis davon ist dieser Guide hier. Er soll euch dabei helfen an eurem Rollenspiel in Form von Emotes zu feilen. Im Verlauf des dritten Sonderübungslagers ist uns nämlich eines aufgefallen: So gut einige IC ihr militärisches Handwerk beherrschen, so wenig wird oftmals die wunderschöne Möglichkeit der Emoticons nicht oder nur sehr knapp und teilweise sogar falsch genutzt. Das ist schade, denn ein Verzicht auf gute Emotes nimmt euch die Möglichkeit, eurem Charakter glaubhaft Leben einzuhauen und euch selbst in ihn hinein zu versetzen. Ich selbst habe für meine Charaktere durch das Schreiben von Emotes mehr gefühlte Tiefe geschaffen. Ich weiß wie sie ihren Alltag und ihre Umgebung empfinden und habe Spaß dabei, auch andere daran teilhaben zu lassen. Ich hoffe in der Folge, dass niemand diesen kleinen Ratgeber als persönliche Kritik auffasst, sondern als Stein des Anstoßes, mit sich selbst und anderen Rollenspielern ein schöneres, spannenderes und stimmigeres Spiel zu erleben.


„Verzeiht, habe ich gerade laut gedacht?“

Eines ist uns deutlich bei einigen Mitgliedern der Gilde aufgefallen. Es werden Gedankengänge in Emotes verpackt. Gedankengänge gehören aber nicht zur Wahrnehmung eurer Mitspieler. Von daher gehört es nicht zum guten Stil, andere Spieler einen inneren Monolog verfolgen zu lassen. Sicherlich, auch ich lasse mich ab und an zu einem „Keles schlägt sich innerlich die flache Hand vor die Stirn“ hinreißen, allerdings eher wenn mal wieder zwei schwangere DK-Lesben wild auf der öffentlichen Straße korpulieren. Es sollte daher auf keinen Fall zu einem Standard für vernünftiges Rollenspiel werden.

Falsch: „XY befühlt den großen Bluterguß, welcher sich auf seinem Rippenbogen ausgebreitet hat. Dieser tut allerdings bereits nichtmehr weh.“
Richtig: „XY befühlt den großen Bluterguß, welcher sich auf seinem Rippenbogen ausgebreitet hat. Kurz zuckt er mit dem Augenlid, scheint sich aber dann zu entspannen. Der erwartete Schmerz blieb womöglich aus.“

→ Eure Mitspieler können nicht wissen, dass ihr keine Schmerzen mehr empfindet. Sie sehen dass ihr die Verletzung betastet, doch wie es sich anfühlt, das können sie niemals wissen. Durch die Reaktion eures Charakteres habt ihr eurer Umgebung die Situation klar gemacht und weißt sie darauf hin, dass ihr die Verletzung schon irgendwie aushaltet. Durch den Einsatz der Mimik war es nicht nötig, den Mitspieler zum Gedankenleser zu machen. Das Ergebnis bleibt hierbei das gleiche, nur der Stil ist deutlich stimmiger.

Falsch: „XY sieht Arendil mit saurer Miene an und denkt sich, dass der blöde Klotz schon längst mal in einen Benimm-Kurs gehört hätte.“
Richtig: „XY sieht Arendil mit saurer Miene an. Seine herabgezogenen Mundwinkel machen deutlich, dass er von derlei harschem Ton wohl reichlich wenig hält.“

Falsch: „XY sieht AB mitleidig an und wünscht sich, der Offizier hätte mehr Verständnis gezeigt.“
Richtig: „XY bedenkt AB mit einem mitfühlenden Blick und schenkt dem Offizier ein missmutiges Stirnrunzeln. So ganz einverstanden scheint er mit dieser Entscheidung nicht zu sein.“


„Ogogog, keine Zeit mehr man, in 5min is Raid!"

Ein weiterer Punkt, durch den ihr euer Rollenspiel sehr viel schöner ausgestalten könnt: Nehmt euch Zeit. Niemand drängt oder hetzt euch. Wenn ihr eurem Charakter eine Gefühlsregung oder eine Handlung andichten wollt, dann sucht euch gezielt passende Umschreibungen heraus und werdet dabei ruhig ein wenig detailverliebt. Ihr müsst keine drei Textblöcke dafür in Anspruch nehmen, manchmal muss es auch tatsächlich etwas schneller gehen... doch in der Regel habt ihr und euer Gegenüber Zeit, denn jeder weiß, dass die Zeit im Rollenspiel nunmal anders vergeht, als die Echtzeit. Beispielsweise dauert ein Emotekampf schnell mal über 10 Minuten, während im Spiel nur einige Paraden ausgetauscht werden.

Kurz: „XY salutiert.“
Gut: „XY strafft sich zum militärischen Salut und schlägt die Hacken aneinander.“
Besser: „XY strafft sich zum militärischen Salut und schlägt die Hacken aneinander. Das Gesicht wirkt ausgezehrt und wird von dunklen Augenringen dominiert – vielleicht ist der Soldat durch den langen Wachdienst erschöpft?“

→ Natürlich hat man keine Lust jedem einzelnen Vorgesetzten ein langes Emote um die Ohren zu donnern. Aber in vielen Situationen hat man doch die Zeit und könnte ein wenig ausschweifender werden. Ein Salut ist einfach nur eine Handlung, doch verrät er absolut nichts darüber, wie das Befinden des Charakters ist. Will man lebendig wirken kommt man jedoch nicht drum herum, ab und an Hinweise zu geben wie es dem Charakter geht. Außerdem liefert man dadurch sensibilisierten Mitspielern mögliche Punkte zu weiteren Rollenspiel. Vielleicht bringt ihr ihn ja dazu, dass er euch fragt ob ihr euch krank fühlt?


„Boah, mir is' langweilig hier auf Wache... werden wir irgendwann abgelöst?“

Etwas habe ich nie richtig verstanden. Zwei Soldaten stehen z.B. an Turm oder Brücke zur Wache... und schweigen sich tatsächlich die ganze Zeit an. Natürlich wird es dann sehr langweilig, denn es findet einfach überhaupt keine Interaktion statt. Natürlich kann man jetzt das Argument bringen, dass der Charakter eben introvertiert und verschlossen ist... doch das sind andere auch. Besonders hervorheben möchte ich hier Arendil und Lathain. Arendil ist so ziemlich DER stille Rekord-Neurotiker der Gilde, und trotzdem kommen seinem Schweigen immer wieder kleine Emote zu Gute, welche oft sogar mit herrlich trockenem Humor unterlegt sind. Lathain hingegen ist IC sogar komplett stumm und daher darauf angewiesen, vieles in Emotes zu packen, selbst wenn es nur das Beschriften ihres Blocks ist. Dadurch wirken beide Charaktere aber sehr viel lebendiger, als so manch anderer der sich nur auf die nötigsten Standartemotes wie /nicken beschränkt und maximal ein „Bal'a dash“ über die Lippen bringt.

Langweilig: Den Charakter an der Stelle stehen lassen und sich und seinen Mitspieler anöden.
Lebendig: „XY streckt mit leisem Seufzer den Rücken durch, schirmt die Augen mit einer Hand vor der Sonne ab und blickt in den Himmel. Als die Strahlen seine Nase kitzeln, gibt er einen lautstarken Nieser von sich.“

→ Auch wenn ihr gerade nicht redet, könnt ihr miteinander Rollenspiel betreiben, indem ihr beschreibt, wie euer Charakter mit der Langeweile umgeht. Es gab schon Tage, da habe ich stundenlang Emotes ausgetauscht, ohne dass auch nur ein Wort fallen musste. Ebenso kann man selbst mit dem wortkargsten Mitspieler Gespräche führen... indem ihr einfach Aktionen durchführt und Fragen stellt, die eine Antwort provozieren. Ich verweise gern auf einen Thread von Sehane irgendwo hier im Forum, welcher den Titel „Affirmatives Rollenspiel“ trägt. Ermutigt eure Mitspieler durch Fragen und offene Aktionen dazu, an eurem Spiel teilzuhaben. Das macht Spaß und schafft Kontakt.


Zum Schluss

Ich hoffe dieser Guide konnte einigen von euch vermitteln, wie man Rollenspiel schöner gestalten kann. Die Sonnenfalken sehen sich als Vertreter seriösen, lorekonformen aber auch stilistisch anspruchsvollen Rollenspiels. Eine geübte, spielfördernde Art des RP's mit Emotes ist bei uns deshalb auch kein Nice-to have, sondern eine Anforderung die wir an uns und unsere Mitspieler stellen und deshalb ausdrücklich fördern.

Mit freundlichen Grüßen,
Der Gildenrat
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